Ca’ Rezzonico

Der hintere Gebäudeteil zum Campo San Barnaba war jedoch fertiggestellt und die Familie bereits eingezogen. Wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten sahen sich die Erben von Filippo Bon gezwungen, das Gebäude zu verkaufen, das zum Symbol ihrer jahrhundertelangen Unternehmertätigkeit hätte werden sollen.

Ca’ Rezzonico

Ca’ Rezzonico

Im Jahre 1751 wurde es von den Rezzonico erworben, einer Familie lombardischer Abstammung. Ihren recht jungen Adelstitel hatten sich die Rezzonico 1687 durch die Zahlung einer ansehnlichen Summe in die leeren Staatskassen der Republik erkauft. Die Vollendung des Palastes vertrauten sie Giorgio Massari an. Der junge Architekt nahm an dem ursprünglichen Entwurf einige Änderungen vor, insbesondere am zweiten Obergeschoß zum Canal Grande. Darüber hinaus schuf er einen eindrucksvollen Eingang von der Landseite her. Über eine imposante Freitreppe gelangte man in den Ballsaal im ersten Stock, der wegen seiner Größe und Ausstattung, aber auch wegen seiner Lage im Vergleich zur traditionellen Raumaufteilung der venezianischen Paläste recht ungewöhnlich ist.

Der Ballsaal

Der Ballsaal

Die Arbeiten müssen rasch vorangegangen sein, denn im Palast fanden 1758 die prunkvollen Feste und Ferien statt, die die Wahl Carlo Rezzonicos, Bischof von Padua, zum Papst (Clemens XIII.) begleiteten. Die Kostbarkeiten, mit denen der Palast ausgestattet wurde, zeugen vom pompösen Lebensstil der Familie Rezzonico. Innerhalb von nur 50 Jahren stellten die Rezzonico auf Empfehlung Clemens XIII. Rezzonico, der für seinen Nepotismus bekannt war, zwei Kardinäle und einen Prokurator von San Marco. Das Glück war der Familie jedoch nur wenig mehr als ein halbes Jahrhundert gewogen. Bereits im Jahre 1810 verstarb der letzte Familienangehörige. Den Palast bewohnten nun verschiedene Besitzer, auch bekannte Persönlichkeiten wie Carlo Pindemonte, Verwandter des Dichters Ippolito Pindemonte, und der Maler Robert Barret Browning, Sohn des englischen Dichters Robert Browning. Browning junior starb im Jahre 1889 in den einstigen Privatgemächern Clemens XIII. 1934 erwarb die Stadtverwaltung von Venedig den Palazzo, um darin das Museo del Settecento Veneziano einzurichten.

Die Palastausstattung der Familie Rezzonico ging fast vollständig verloren. Erhalten bleiben aber die herrlichen Fresken und Stukkaturen. Sie bilden heute einen würdevollen Rahmen für Nippsachen, Gemälde und Möbel aus dem Settecento, mit denen der Palast wie ein Patrizierwohnsitz des 18. Jahrhunderts eingerichtet wurde, um seinen ursprünglichen Flair wiederherzustellen.

Von der Landseite gelangt man durch des große Eingangsportal zu der imposanten Freitreppe, die zu den Repräsentationsräumen im Obergeschoß führt. Die enormen Ausmaße des großen Festsaals sind im Vergleich zu ähnlichen Räumlichkeiten in anderen Palazzi ungewöhnlich. Seine Raumhöhe umfaßt beide Obergeschosse.

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